Spreadkom verzichtet auf den Einsatz eines zentralen, auf Betriebseinheiten basierenden Netzwerks wie Funkwellen, Handys, GPS oder Internet. Ohne sich auf Standardtechnologien zu verlassen, die durch die Möglichkeit des Tracking oder Spionierens alle Arten von Mißbrauch ermöglichen, gelingt Spreadkom ein experimentelles alternatives Kommunikationssystem.
Program 2018
Thursday 17.05.
00:00 - 24:00
Die Student_innen der Abteilung Bildnerische Erziehung an der Kunstuniversität versuchen mit analogen Techniken den Prozess und die Inhalte des Festivals abzubilden. Der erste wachsende AMROGRAPH wird die Basis bilden, um das Festival auf einer Metaebene zu diskutieren - entweder während des Festivals oder danach, wenn es in eine digitale Version umgewandelt wird.
11:00 – 11:45
Während Wolken uns verbinden, besteht heute nicht jede Wolke aus Luft und Nebel. Einige Wolken sind so dicht und schwer, dass sie nicht mehr den Himmel einnehmen, sondern aus dem Untergrund aufsteigen. In diesem Vortrag werde ich eine alternative Erkenntnistheorie der vom Menschen geschaffenen Wolken vorstellen, die sich in verschiedenen Höhen auf einer vertikalen Achse manifestiert.
11:45 – 12:30
Die Hypothese ist: Kein Wasser. Keine Cloud. Dies zeigt, dass die einzige Möglichkeit, die laufende Überwachung unserer Online-Aktivitäten zu stoppen, darin besteht, die Wasserversorgung der Überwachungsbehörden zu kürzen. Es wurde deutlich, dass die Cloud letztlich auf Wasser in Form von Strom und Kühlsystemen angewiesen ist. Ich begann über das abstrakte, immaterielle System der Wolke nachzudenken und wie sie Teil unserer Umwelt wird. Plötzlich verwandelte sich meine wolkige Vorstellung von diesem mystischen Datenschiff, das schwerelos im Cyberspace schwebte, in einen Körper, der sich, wie mein eigener, auf Wasser stützt.
12:30 – 13:00
Es wird ein Floater gezeigt, der im Atlantik treiben soll. Es ist mit einem Rasperry Pi ausgestattet, der mit Solarenergie betrieben wird.
Der Floater wird auf Gran Canaria gestartet und schwebt mit den Passatwinden über den Atlantik. Wenn wir Glück haben, wird der Floater die Karibikinseln passieren und zu den Bermuda Inseln und dem Sargasso Meer treiben. Das System ist also für viele Monate unterwegs und wird im Bermudadreieck verloren gehen. Über die Whisper-Funktechnologie sendet der Floater seine Position in das WSPR-Netzwerk.
13:00 – 17:00
Dieser Workshop besteht aus einem gemeinsamen Rundgang zur Frage "Wo sind wir im Netz", mit dem Ziel, ein kritisches Verständnis, wo diese Netzwerke sind, zu entwickeln. Die Darstellung von Internet-Links, auf einer geografischen Karte werden abgeflacht dargestellt. Durch die Lokalisierung einer IP-Adresse mit GPS-Koordinaten bleibt weiterhin die Beziehung zwischen Netzwerk und Territorium verborgen.
15:00 – 17:00
Jede oder jeder, der an alternativen Formen der Veröffentlichung interessiert ist und das after.video-Buch und seine Zukunft als mögliches Videojournal diskutiert. Dieser Workshop lädt außerdem dazu ein, die Prinzipien der "radikalen Offenheit" im Kontext von (Video-)Publikation und Austausch von audio-visuellen Theorien/Wissen kritisch zu diskutieren.
19:00 – 19:45
Die Bürger werden zunehmend maschinenähnlich und abhängig von Daten, was die Verbindung zwischen Mensch und Natur bedroht. Obwohl die meisten unserer täglichen Transaktionen über elektronische Geräte abgewickelt werden, wissen wir sehr wenig über die Geräte, die solche Interaktionen ermöglichen, oder mit anderen Worten, über die Fabrik, die jenseits der Schnittstelle liegt. Das Internet ist das größte "Ding", das die Menschheit je gebaut hat. Seine riesige Infrastruktur besteht aus Milliarden von Computern und tausenden von Kilometern Unterwasser- und Binnenkabeln. Diese immense Infrastruktur ruht auf den Schultern unschätzbarer unterstützender Technologien, die vom Publikum weitgehend unbemerkt bleiben: menschliche Arbeit, immaterielle Legionen von Algorithmen und ein enormer Verbrauch natürlicher Ressourcen.
20:00 – 21:30
Wir erleben einen globalen Paradigmenwechsel und die Umgestaltung der geopolitischen Kräfte. Alle möglichen Helden und Dämonen schwenken ihre ideologischen Banner für soziale Reformen oder eine neue globale Hegemonie und prophezeien eine ungewisse Zukunft. Le roi est mort, vive le roi ! Verloren in der hybriden Realität von Analytikpolitik und postmaterialem Engagement können wir uns fragen: Sollen wir am Status quos festhalten oder aktiv das Neue suchen?
Panel mit: Vuk Ćosić, Katalin Hausel, and Patrice Riemens. Moderated by Waiwai (Hiuwai Chan).